Bedrohen Businessnetzwerkportale wie Linkedin oder Xing die Rekrutierungsbranche?
(Gespräch mit Fabian Dütschler – Geschäftsführer ONE Agency)
«Ich hab keine Angst vor Netzwerken wie Xing oder Linkedin, eher im Gegenteil, wir sind froh, dass es solche Netzwerke gibt, denn je mehr dass es gibt desto stärker werden wir» teilt uns Fabian Dütschler, Gründer und Partner bei ONE Agency (www.oneagency.ch) mit.
ONE Agency ist die führende Agentur in der Vermittlung von Fachspezialisten, mit Hauptsitz an der Bahnhofstrasse in Zürich. Als Marktführer gehören unsere Berater zu den besten Rekrutierungsspezialisten und begleiten, seit unserer Gründung im Jahr 2004 in Zürich, erfolgreich über 600 in der DACH-Region ansässige, nationale und internationale Unternehmen bei der Suche und Selektion von Fach- und Führungskräften.
In den letzten 10 Jahren haben Berufsnetzwerke enormen Zuwachs gewonnen. Es gibt kaum IT Spezialisten, die diese Netzwerke nicht kennen oder die keinen Account haben und sich so miteinander vernetzen. «Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich vor ca. 10 Jahren einer der einzigen Headhunter in der Schweiz war, der zu 100% seine Kandidaten aus Xing gewonnen hat. Die meisten Agenturen sind relativ spät auf den Zug gesprungen und haben sich nur auf ihre eigene interne Datenbank konzentriert. Ich hab jedoch relativ rasch bemerkt, dass sich der Beruf des Headhunters stark verändert.
Während früher unser Job früher hauptsächlich eher älteren, gestandenen Personen, die bereits ein gutes Netzwerk in der Wirtschaft hatten, vorbehalten war, haben mit dem Aufkommen des Internets nun auch junge engagierte Personen die gleichen Chancen.
«Heute geht es bei der Rekrutierung von IT-Spezialisten hauptsächlich nur noch um Geschwindigkeit» so Dütschler. «Gerade weil man nun mit Xing und Linkedin mit extrem vielen IT Spezialisten ganz einfach und unkompliziert in Kontakt treten kann, gewinnt oft dieser IT-Recruiter, der den Kandidaten rasch und zum richtigen Zeitpunkt erwischt.»
«Es ist ganz klar, dass diese Plattformen unsere Branche aufmischen. Wichtig ist, dass man Personalberater zwischen Specialist Recruitment/Headhunting unterscheidet. Während Personalberater hauptsächlich in Branchen tätig sind, wo es viele aktive Bewerber gibt, ist die ONE Agency als klassische Recruitment /Headhunting Agentur in Branchen tätig, wo es kaum aktive Bewerber gibt. Im Namen unserer Kunden sind wir im Direct Search tätig, d.h. wir gehen auf Kandidaten zu, die bereits eine Anstellung haben. Normale Personalberater, haben es in den letzten Jahren sehr stark zu spüren bekommen. Sehr viele Personalberatungen mussten in den letzten Jahren stark verkleinert werden oder sind total vom Markt verschwunden, während jedoch Agenturen wie unsere, in den letzten Jahren sehr stark gewachsen sind. Da es auf dem Markt viel zu wenige Spezialisten gibt, es für Firmen enorm aufwändig und kostspielig ist eine interne Abteilung aufzubauen, sind Firmen auch in der Zukunft auf unsere Dienstleistung angewiesen. Nicht-aktiv-suchende IT Spezialisten zu einer neuen und spannenderen Position zu bewegen, wird meiner Meinung nach noch lange nicht erfolgreich durch Maschinen übernommen werden können. Da wir es nicht mit einer Ware zu tun haben sondern mit Menschen zusammenarbeiten, wo jeder andere Bedürfnisse hat, ist es unabdingbar, dass wir auf diese Spezialisten und deren Erwartungen einzeln eingehen. Eine Plattform oder eine Maschine zu programmieren, die das kann, ist sehr schwierig. Viel spannender ist das Thema, wie das Ganze in der Zukunft aussehen wird. Durch die Blockchain werden es Netzwerke wie Xing und Linkedin schwierig haben zu bestehen und gleich erfolgreich zu sein, falls sie nicht die nötigen innovativen Anstrengungen machen. Meiner Meinung werden genau solche Sachen in der Zukunft zentralisiert sein.»